Lechaschauer Pensionisten besuchen im Allgäu Glasmacherdorf.
38 Pensionisten aus Lechaschau besuchten bei herrlichem Wetter in Schmidsfelden das Glasmacherdorf. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und die Führung dauerte 1 ½ Stunden. Fasziniert wie das Glas ensteht. Großartig war dann die Vorführung des Glasbläsermacher.
Und so macht man Glas, Nimm 60 Teile Sand, 180 Teile Asche aus Meerespflanzen und 5 Teile Kreide –und du erhälst Glas. Dieses Rezept für die Glasherstellung steht bereits auf einer assyrischen Tontafel-in Keilschrift geritzt. Sie enthält alle wesentlichen Rohstoffe: Quarz (Sand),Kalk,(Kreide) und Pottasche oder Soda (Asche aus Meerespflanzen).
Quarz (SiO2) ist der Rohstoff für die Glasherstellung. Es ist ein sprödes, sehr hartes Material, das erst bei 1730 Grad Celsius schmilzt. Der Schmelzpunkt kann allerdings durch Zugabe von sogenannten Flussmitteln, früher vor allem Pottasche , um einige hundert Grad gedrückt werden. Quarzgerölle finden sich im Nagelfuhgestein der Adelegg. Frauen und Kinder sammelten die heraus gewitterten Steine aus den Uferbänken der Bäche und Flüsse. Im Pocher wurden sie dann verstampft. Ein eisernes Rohr bis zu eineinhalb Meter Länge mit einem Mundstück zum Hineinblasen und unten einer „Nabel“ genannten Verdichtung: Die Glasmacherpfeife. Ihre Erfindung vor rund 2000 Jahren brachte eine wahre Revolution in der Glasformung. Mit einem einfachen und dennoch vielseitigen Werkzeug wird bis in die Zeit hinein in fast unveränderter Technik Glas erzeugt. Hierzu gibt es zwei Methoden: Bei der Stuhlarbeit sitzt der Glasmacher auf dem Stuhl und bläst und formt das Werkstück freihändig, lediglich durch Drehen und Wenden der Pfeife. Bei der Formarbeit bedient man sich meist hölzernen Formen, in denen dem Glasgefäß die gewünschte Gestalt gegeben wird. Das Verbrennen der Holzform durch das glühende Glas verhindert man, indem man das innere der Form gut naß hält. So entsteht zwischen Glas und Holz ein „Dampfpolster“.
Nach einem guten Abendessen und trinken im Glasmacherdorf verabschiedeten sich die Pensionisten , und treten dann die Heimfahrt nach Tirol wieder an. Alle waren hellauf begeistert und freuen sich schon auf die nächste Fahrt nach Südtirol. Dank an die Reisebegleiterin und an den Obmann für den schönen Nachmittag.
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